Michael Donhauser: Vom Schnee
Michael Donhauser setzt seinen langen, in der deutschen Dichtung einsamen Spaziergang fort. In 60 Sätzen führt er uns zwischen Wien und Maienfeld, Sargans und Zagreb in eine Welt klingender Namen, und Amsel und Holunder begleiten ihn: «Man spricht vom Zauber der Schönheit», sagt Michael Donhauser, «ist sich meist aber einig, dass diese Formel mit zu viel Missverständnissen verbunden ist, was die Schönheit und ihre Wirkung auf uns betrifft – in den vergangenen Jahren nun und also in dem Buch ‚Vom Schnee‘ habe ich immer wieder versucht, jene Schönheit wiederzugeben und auf ihren Zauber zu antworten, und dies mit einer sprachlichen Geste, die beschreibend ist und feiert, die gemäss ist, ihrem Gegenstand – eine gemässe Sprache aber ist eine, die verbindet, die eine gebundene ist, eine Rede, die dem Rhythmus eines Sagens gehorcht, das nahezu Gesang ist: und gesprochen wird in dieser Sprache vom Land, von Busfahrten, von Spaziergängen, und von der Stadt, den Städten, von den Wegen dort, die immer auch etwas Ländliches haben, sodass Stadt und Land hier nicht gegensätzlich sind, sondern eher einander verwandt – die Erzählung aber ist eine Folge, eine jahreszeitlich bestimmte, sie führt vom Spätherbst in den Frühsommer, über einen Winter und einen Frühling, die so gleichsam Orte sind, immer wieder besuchte, in einem Buch, das mit jeder Seite neu beginnt.»
Hardcover, Fadenheftung
68 Seiten, 15 x 20 cm
Euro 14,50 / sFr 22.-