Gerd Sulzenbacher: Abriss. Prosa
„Meiden wird mein neues Hobby, mein Zeitwort der Zukunft“. Gerd Sulzenbachers „Abriss. Prosa“ erzählt die Geschichte einer archivarischen Assistenzkraft, die sich dem neoliberalen Zwang zur Selbstoptimierung folgenreich entzieht. Die Aufzeichnungen enthalten Handreichungen zum idiotensicheren Benehmen: Wie gelingt das Liegenbleiben? Was tun gegen geisttötende Tätigkeiten? Wie sich einüben in widerständige Resignation? Und wie zum Teil des Mobiliars werden? In 66 Kapiteln wird das Leben einer Sitz- und Liegefigur des 21. Jahrhunderts entworfen, die mit oblomowscher Trägheit beständig „Bodennähe sucht“ und dabei das langsame Verschrumpeln Mitteleuropas kartographiert. Ort der Handlung ist das allmählich zum Abriss freigegebene Wien, „die Stadt des Schnitzels und der Träume“, mitsamt ihrer Peripherien.
„Essayistische Betrachtungen finden sich darin genauso wie poetische Alltagsszenen von Robert Walserscher Leichtigkeit.
Mit anarchischem Witz und sprachlicher Finesse vermisst die Erzählfigur ihre Umgebung und erzählt dabei auch vom Verschwinden öffentlicher Räume.“ (Alte Schmiede Wien)
Gerd Sulzenbacher
Abriss. Prosa
ISBN 978-3-907369-46-3
Taschenbuch, Neue Sammlung 028
18 x 11,5 cm, 164 Seiten
Euro 14,- / sFr. 20.-