Andrea Zanzotto: Gli Sguardi i Fatti e Senhal / Signale Senhal
„Gli sguardi i Fatti e Senhal“ scheint wie ein Nachwort zu „La Beltà“; dieses Langgedicht, zwischen Herbst 1968 und Sommer 1969 geschrieben und in kleiner Auflage als Privatdruck in Zanzottos Heimat Pieve di Soligo publiziert, greift die Frage der Identität, Identifizierung und eroberbaren Wahrheit auf und das Andere der Wahrheit: das Sublime, das ein Feld unbegrenzbarer Potentialität offen hält.
Das Gedicht ist ein Wortwechsel – wie Andrea Zanzotto sagt «an der Grenze zwischen einem Gespräch, das einen gewissen logischen Faden hat, und dem reinen Nonsense» –, das sich zwischen neunundfünfzig Personen und einer wiederkehrenden anderen Person zuträgt; es ist etwa die Zeit des sogenannten Apollo-Programms und der Saturn 5, die Zeit der ersten touch-downs und Eroberungen des Monds (der Mondin luna). In diesen Expeditionen in den Weltraum wurde ein großer Bereich des Nichtidentischen, ein großes Nichtobjekt, eine enorme Zone des Unverfügbaren, des «ich bin nicht ich und bin-bin» unter dem Jubel von nasa und unter den Augen der Fernsehzuschauer betreten und identifiziert und entsublimiert, furchtbar eingegrenzt. «ach wie wieder zurück sich krümmen zu einer anderen Keuschheit».
Andrea Zanzottos Gedichtband von der Nichteroberung der Welt, vom «Diamanten aus nie», vom sublimen Zugang zur Welt, erschien im September 1969 als unmerklich leichtes Gegenbild zu den zwei allerersten bemannten Landungen im Mare Tranquilitatis und Oceanus Procellarum im Juli und November des Jahres.
Der Übersetzung beigegeben ist eine CD, auf der Andrea Zanzotto sein Gedicht liest.
Gebunden, Fadenheftung, Lesebändchen
74 Seiten, 15 x 20 cm, mit CD-Audio 22 Minuten
Euro 19,- / CHF 36.-