Die roughbooks läuten den Frühling ein:
Der Regen
Vom Frühstück bis zum Mittag Nieselregen.
Ab Mittag regulärer Regen, der
fast lotrecht fällt und dichter und so schwer,
dass sich die ersten Blätter mitbewegen.
Dann wird es dunkler und dann wird es trüber.
Dann wird es kühler. Dann verdichten sich
die Regentropfen je zu einem Strich
auf ihrer Bahn. Dann läuft die Tonne über.
Dann werden aus den Strichen Regenfäden.
Dann drückt der Wind die Fäden aus dem Lot.
Die feuchten Ziegelsteine leuchten rot.
Dann brechen in die Fäden erste Schäden.
Am Nachmittag dann wieder Nieselregen,
mit einem dünnen, nadelfeinen Klang.
Ansonsten tut sich wenig von Belang.
Ein Mann steht auf, um sich dann hinzulegen.
Aus: Michael Spyra, In Auflösung begriffen