Noëlle Revaz: Von wegen den Tieren. Roman
«Un vrai coup de poing à la face du beau langage» (Guy Goffette): Noëlle Revaz sorgte in Frankreich für Aufsehen, als Gallimard ihren Erstlingsroman in der prestigeträchtigen «collection blanche» veröffentlichte. «Von wegen den Tieren» ist der Monolog von Paul, der von seinen Tieren, der Frau, die er Vulva nennt, einigen namenlosen Kindern und dem Leben auf dem Hof erzählt. «Das Leben ist voll Löcher und Beulen und nicht wirklich lustig oder schön anzusehen», sagt Paul – bis eines Tages Georges auftaucht, ein portugiesischer Saisonarbeiter, der Paul durch seine Art, die Welt zu sehen, zu irritieren beginnt. Indem Georges allmählich die hermetische und autistische Welt von Paul und Vulva öffnet, verändert sich langsam auch Pauls Blick. Daß Noëlle Revaz 300 Seiten mit dem Monolog eines Menschen füllt, dessen größte Unzulänglichkeit das Sprechen ist, ist nicht das einzige Paradox. Eindringlich schafft sie eine Welt, die sich uns zugleich entzieht. Auch die Sprache, eine künstliche Mundart, die Noëlle Revaz Paul in den Mund legt, läßt sich nicht verorten. Findlingen gleich, die zeit- und ortsfremd sind, fügen sich die Worte hier zu einer (Sprach-)Landschaft zusammen, die vom Gefangensein in und von der Befreiung durch Sprache und Sprechen erzählt.
Gebunden, mit Schutzumschlag, 312 Seiten
Fadenheftung, 18,5 x 12 cm
Euro 19.- / sFr. 33.-